Jeder in seinem Tempo …

Unsere Vorgehensweise: zu Beginn der Therapie gibt es ein Erstgespräch zum Kennenlernen. Wir machen uns gemeinsam ein Bild von den Stärken und Schwächen des Klienten. Bei Kindern findet dieses Gespräch natürlich mit den Eltern (Erziehungsberechtigten) statt. In diesem ausführlichen Anamnese- bzw. Therapiekonzept-Gespräch wird außerdem beraten, was Schwerpunkte der Therapie sein könnten. Besonders wichtige Punkte hierbei sind z.B.:

  • die Vorgeschichte
  • bisherige Entwicklungsschritte
  • bisherige bzw. derzeitige andere Therapien?
  • gibt es körperliche oder geistige Einschränkungen?
  • gibt es Allergien?
  • was ist die mögliche Zielsetzung? 
  • was soll sich verändern? 
  • was sind die größten Wünsche? 
  • was bereitet Spaß?
  • was soll auf jeden Fall vermieden werden? 

Die sich ergebenden Schwerpunkte können dabei individuell sehr unterschiedlich sein:  Jeder Teilnehmer soll ja seinen Möglichkeiten entsprechend optimal gefördert werden. Hieraus ergeben sich die Ziele und Aufgaben der Reittherapie.

Gemeinsam formulieren wir Nah- und Fernziele, sowie den Weg, den wir gemeinsam gehen, um diesen Zielen näher zu kommen. 

Für ein 11-jähriges Mädchen mag ein wichtiges Ziel sein, „ihr“ Pferd ohne Longe reiten zu dürfen; für ein körperbehindertes 6-jähriges Kind kann dies sein, auf einem Schritt gehenden Pferd ohne fremde Hilfestellung frei zu sitzen.

Für manche Kinder ist es wichtig, in einer Gruppe mit anderen Kindern zu agieren und soziale Kompetenzen zu erlernen. Für Andere ist vielleicht die Konzentration auf sich und das Pferd etwas ganz Besonderes.

In Kindergruppen kann es ein Ziel sein, einen Hindernis-Parkour selbst zu bauen und ein Spiel zu organisieren, das alle Gruppenmitglieder einbezieht, in dem die übertragenen Aufgaben den Kompetenzen des Einzelnen entsprechend verteilt werden und dafür Sorge getragen wird, dass dem Pferd kein Schaden zugefügt wird. 

Für einen Erwachsenen mit großen Ängsten, kann es ein riesiger Schritt sein, sich einem Pferd zu nähern und es selbst zu führen.

Grundsätzlich sollen alle Klienten – ob groß oder klein – im Rahmen des Möglichen mitbestimmen, was gemacht werden soll. Durch dieses selbstbestimmte Handeln lernen sie, sich ihrer Fähigkeiten bewusst zu werden, diese richtig einzuschätzen und an den Erfolgen zu wachsen. Im Rahmen eines sicheren Umfeldes wird dem Klienten vermittelt, verantwortungsbewusst für sein Handeln einzustehen und diese Erfahrungen auf andere Lebenssituationen zu übertragen.